Als heute gegen 3:00 Uhr nachts im Leitungs- und Koordinierungsstab das THW Baden-Württemberg im THW-Zentrum Stuttgart das Telefon klingelte, war schnelles Handeln gefragt. Binnen kürzester Zeit musste ermittelt werden, wie viele Sandsäcke noch verfügbar sind und wie man diese schnellstmöglich nach Schönebeck bei Magdeburg transportieren kann. „Nach einigen wenigen Anrufen stand fest, dass wir aus den Großräumen Göppingen, Biberach, Villingen-Schwenningen und Stuttgart rund 100.000 Sandsäcke zusammenziehen können", teilte David Lemke, der Stabsleiter der Nachtschicht, mit. Am Sammelpunkt des THW-Zentrums Stuttgart wurden die Sandsäcke auf 4 LKWs verladen und im Konvoi nach Schönebeck entsandt. Mit an Bord sind jeweils zwei ehrenamtliche THW-Fahrer, damit die Fahrt auch während der Ruhezeiten nicht unterbrochen werden muss.
Bereits am vergangenen Wochenende entsandte das THW Baden-Württemberg mit den 700 Helferinnen und Helfer zahlreiche Sandsäcke, Großpumpen und Räumfahrzeuge in die Hochwassergebiete rund um Dresden und Magdeburg. Unter ihnen waren auch Köche, die sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort kümmern. Zusätzlich wurde Unterstützungspersonal für die örtliche Einsatzkoordination aus Baden-Württemberg gestellt. Dabei handelt es sich neben ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auch um hauptamtliche THW-Mitarbeiter, die die Kollegen vor Ort ablösen.
Die Bandbreite der möglichen Hilfeleistungen des THW bei Hochwasser ist groß: Die freiwilligen Kräfte sind deutschlandweit einsatzbereit wenn es gilt, Deiche zu sichern, Hochwasserstege und -schutzwände zu bauen, Verkehrswege frei zu räumen und die Beleuchtung der Einsatzstellen zu übernehmen. In Baden-Württemberg stehen rund 10.000 aktive THW-Kräfte in 93 Ortsverbänden bereit, die sich ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz engagieren.